Im Laufe der letzten Jahrzehnte unterlag die Behandlung von Brustkrebserkrankungen einem stetigen Wandel. So konnten sowohl im Bereich der Diagnostik, der operativen Therapie, als auch im Bereich der medikamentösen Therapie bedeutende Fortschritte erzielt werden. Mit diesem Fortschritt war und ist eine ständige Verbesserung der Heilungserfolge und der Lebensqualität von Frauen mit einer Brustkrebserkrankung verbunden. Diese Erfolge und die höhere Überlebensrate sind hauptsächlich auf die Durchführung von Therapiestudien zurückzuführen.
Um auch in Zukunft den Fortschritt in Diagnostik und Therapie sicherzustellen, wird in den von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie erstellten Zertifizierungsrichtlinien für Brustzentren gefordert, dass mindestens 5% aller Patientinnen im Rahmen von Studien behandelt werden müssen.
Das Überprüfen der Wirksamkeit neuer Therapieansätze geschieht im Rahmen klinischer Studien.
Durch eine Vielzahl solcher klinischer Studien und die Teilnahme möglichst vieler Patientinnen kann zuverlässig ermittelt werden, welchen Nutzen eine neue Behandlungsmethode bei welcher Erkrankungskonstellation aufweist.
Die Sicherheit der Teilnehmerinnen steht bei allen Studien im Vordergrund. Sowohl für die Planung, als auch für die Durchführung solcher Therapiestudien besteht ein internationaler Standard, der von den teilnehmenden Studienzentren eingehalten werden muss. Bevor eine neue Therapiestudie durchgeführt werden kann, wird die Planung und die Art der Durchführung des entsprechenden Studienprotokolls durch verschiedene Gremien geprüft.
Hierbei soll sichergestellt werden, dass die Patientinnen keinen unnötigen Gefahren ausgesetzt werden und die beste derzeit verfügbare Therapie erhalten. Jede Patientin, die an einer Therapiestudie teilnimmt, erhält die nach aktuellem Wissens- und Forschungsstand optimale Therapie und trägt mit ihrer Teilnahme dazu bei, innovative Therapieformen weiterzuentwickeln, damit später auch andere Patientinnen davon profitieren können.
Therapiestudien werden vorwiegend an zertifizierten Brust-Zentren durchgeführt, da die behandelnden Ärzte über eine besondere, durch das Zertifizierungsverfahren ausgewiesene, Erfahrung verfügen. Welche Therapiestudie für welche Patientin in Frage kommt, wird wöchentlich in einer interdisziplinären Tumorfallkonferenz des Brust-Zentrums Donau-Riß individuell besprochen.