Bei einer Chemotherapie kommen Medikamente, so genannte Zytostatika zum Einsatz, die Krebszellen zerstören oder zumindest in ihrem Wachstum hemmen. Zytostatisch wirkende Substanzen greifen die sich in rascher Teilung befindlichen Tumorzellen in unterschiedlichen Phasen der Zellteilung an.
Mit dem Ziel möglichst viele Tumorzellen zu zerstören, kommen im Rahmen einer Chemotherapie oftmals Kombinationen verschiedener Substanzen zum Einsatz, die die Tumorzellen in unterschiedlichen Phasen ihrer Teilungsaktivität angreifen. Chemotherapien werden individueller geplant und durchgeführt.
Auch wenn im Rahmen einer Metastasensuche (Staging Diagnostik) keine Tumorabsiedelungen gefunden werden, wird heute oftmals eine Chemotherapie als vorbeugende Maßnahme durchgeführt. Eine adjuvante Chemotherapie soll das Entstehen von Metastasen verhindern und somit den Heilungserfolg sicherstellen oder aber die Lebenserwartung verlängern.
Bei bereits nachgewiesenen oder auch symtomatischen metastatischen Tumorabsiedlungen im Körper kann eine Chemotherapie das weitere Wachstum der Metastasen oftmals verhindern und auch die Beschwerden deutlich lindern.
Unter bestimmten Indikationen kommt eine Chemotherpie auch vor dem operativen Eingriff zum Einsatz. Bei dieser primär systemischen Chemotherapie sollen bei der Erstdiagnose bereits sehr große Tumore verkleinert werden, um so eine weniger ausgedehnte Operation zu ermöglichen. Nach einer primär systemischen Chemotherapie ist oftmals auch eine brusterhaltende Operation denkbar, die bei der ursprünglichen Tumorgröße nicht möglich gewesen wäre. Ein weiterer Vorteil dieser Chemotherapie ist, dass sich die Wirksamkeit der verwendeten Substanzen direkt anhand der Verkleinerung des Tumors kontrollieren lässt.
Eine Chemotherapie besteht aus einer Kombination von Medikamenten die im Rahmen mehrerer Therapiezyklen verabreicht werden. In einem Therapiezyklus wird die festgelegte Medikamentenkombination in Form einer Infusionstherapie über einen venösen Zugang verabreicht. Zwischen diesen Therapiezyklen liegt eine Erhohlungsphase von einer bis drei Wochen. Die Chemotherapie erfolgt in der Regel ambulant. Je nach Therapieform können im Verlauf der Behandlung Nebenwirkungen auftreten, die sich in den Behandlungsintervallen und nach Abschluss der Chemotherapie wieder zurückbilden
Die häufigsten Nebenwirkungen sind · Übelkeit und Appetitlosigkeit · Haarausfall · Störungen der Blutbildung · Schleimhautentzündungen · Sensibilitätsstörungen an Händen oder Füßen
Vorbeugende Medikamente und Verhaltensregeln erhalten die Patientinnen von den behandelnden Onkologen und Gynäkologen des Brust-Zentrums, aber auch von den mitbetreuenden Fachärzten und Hausärzten mit denen die Ärzte des Brust-Zentrums eng zusammenarbeiten.